Geschichte der Choralschola

Das Kloster Muri im Schweizer Kanton Aargau wurde im Jahre 1027 von den Habsburgern, die damals noch in der Schweiz residierten, gegründet. Seit dieser Zeit wird im Benediktinerkonvent Choral gesungen. Die Mönche haben nach der Auflassung ihres Gründungsklosters diese Tradition nach Gries bei Bozen mitgenommen, wo sie im ehemaligen Augustiner Chorherrenstift eine neue Heimat fanden. In Reminiszenz an ihr Gründungskloster in der Schweiz wurde die nunmehrige Benediktinerabtei „Muri-Gries“ benannt. – Heute noch gestaltet der Konvent täglich sein Konventamt mit den alten gregorianischen Gesängen.
Es gab im Kloster Muri-Gries bereits Anfang der 1980er Jahre eine Choralschola unter der Leitung von P. Kolumban Gschwend. Jörgl Viehweider, der von Anfang an dabei war, erinnert sich an eine Schallplattenaufnahme im Jahr 1983 zu nächtlicher Stunde in der Hofkirche von Innsbruck mit dem Organisten Reinhard Jaud.
1995 übernahm Fr. Arno Hagmann, OSB die Choralschola, die anlässlich einer Teilnahme am Musikfestival Kyburgiade in Winterthur (Schweiz) gegründet wurde und fortan „Choralschola Griesensis“ hieß. Bis 2022 stand die Choralschola unter der qualifizierten Leitung von Fr. Arno Hagmann und hatte mit ihm auch mehrere Auftritte im In- und Ausland. Besondere Konzerte gab es etwa beim „Festival Musica Sacra“ im Dom von Brixen oder 2001 in St. Pauls mit der Uraufführung des „Te Deum“ des Innsbrucker Komponisten und Organisten Kurt Estermann. Die Choralschola Griesensis beteiligte sich auch an den Abschlusskonzerten der Kirchenmusikschulen von Meran/Lana und Brixen im Fach „Gregorianischer Choral“, indem sie die Schüler:innen stimmlich unterstützten.
Die etwa 10-köpfige Choralschola Griesensis besteht heute aus Mitgliedern des Benediktinerkonvents von Muri-Gries und aus Laien. Ihre Aufgabe und ihr Ziel ist es, die benediktinische Liturgie im Kloster mitzugestalten, aber darüber hinaus auch in Konzerten den gregorianischen Gesang zu pflegen. Zur Zeit steht die Schola Griesensis unter der Leitung von P. Urban Stillhard, OSB.